Rasanter Abschluss einer Traumsaison!
29.09.2015 19:54Die Internationale Sidecar Trophy 2015 ist nun Geschichte, die wir nicht nur mitgeschrieben, sondern darin vom Anfang bis zum Ende die Hauptrolle gespielt haben!
In Frohburg fanden am vergangenen Wochenende die letzten beiden Läufe zur Meisterschaft statt.
Am Freitagabend zeigte sich einer der Nachteile dieser Veranstaltung: das Fahrerlager für die Trophy ist sehr klein- wir konnten diesmal nicht nebeneinander aufbauen. Neben unserem Transporter musste die Halleneinfahrt freigehalten werden und es fuhren ständig Traktoren zur Ernte ein und aus. Andy stand mit seinem Wohnwagen anderen Ende der Straße- nicht das, was man sich für sein Team wünscht, aber leider nicht zu ändern. Dafür entschädigt aber immer wieder das tolle Flair dieser Strecke, wo selbst schon am Freitagabend im und um das Festzelt richtig toll was los ist! Das erlebt man so sonst nirgendwo!
Im ersten Training am Samstag waren wir zunächst gut unterwegs, mussten aber höllisch aufpassen, da es streckenweise zu nieseln begann und die Fahrbahn rutschig zu werden drohte. Die erreichte Startposition in der 2. Reihe war für uns dennoch in Ordnung. Da sich der Regen dann am Vormittag noch verstärkte, beschlossen wir, auf diesem anspruchsvollen Kurs kein Risiko einzugehen und auf das Zeittraining am Mittag zu verzichten. 17:10Uhr starteten wir- inzwischen bei gutem Rennwetter- zum Sprintrennen. An der Boxenmauer schlug sich unser neues Teammitglied Martina wacker allein mit der Tafel, da Iris losgefahren war, um Lisa zu holen, die am Samstag erst noch arbeiten musste. Es hat mit Sicherheit Glück gebracht, denn wir kamen hinter Grabmüller /Kirchhofer als Zweite ins Ziel- passt schon für uns, da diese ja außerhalb der Wertung fahren! Zu danken ist das aber vor allem der inzwischen wunderbar flüssigen Fahrweise von Günther, die ihm anfangs der Saison noch keiner zugetraut hätte! SO wird man Trophy- Sieger!
Abends war Siegerehrung im rappelvollen Zelt bei Bombenstimmung und danach gab es ein Spanferkelessen beim Team Böse/Steinbach, für das wir herzlich Danke sagen!
Der Sonntag begann mit einem Knall, als ein ausfahrender Krankenwagen den Bierstand neben Andy's Wohnwagen rammte. Zum Glück hielt sich der Schaden in Grenzen, vor allem wurde kein Bier verschüttet!
Es ist und bleibt eben eng in Frohburg!
Die Zeit bis zum Rennen wurde genutzt, um das Gespann noch einmal auf Herz und Nieren zu prüfen und dann ging es mit etwas Verspätung zum Vorstart. Drei Frauen an der Boxenmauer, eine davon mit dem Schirm- das hatte kein anderes Team und es hat natürlich wieder unheimlich (vor allem Andy) motiviert!
Enrico Wirth war wie wir recht gut vom Start weggekommen und begann uns zu attackieren, zog auch einmal an uns vorbei, während wir mit den F1- Gespannen vor uns so unsere Problemchen hatten. Als diese überwunden waren und wir unseren gewohnten Rhythmus fahren konnten, lief es dann wieder ganz in unserem Sinne.
Wieder ein zweiter Platz hinter Grabi- na ja, die Zusammenhänge sind bekannt!
Schade nur, dass er nun als Gastfahrer wieder den Siegerkranz abstauben konnte. Diese begehrte Trophäe fehlt jetzt noch immer in unserer Sammlung!
Die Auslaufrunde in Frohburg ist immer ein besonderes Highlight, die Fans sind dort einzigartig! Feuerwerk und Applaus der vielen Zuschauer ohne Ende - ähnliches erlebt man höchstens noch am Red Bull Ring!
Genau damit hatte dann aber Andy seine Schwierigkeiten. Auf die Frage, was das Anstrengendste an diesem Rennwochenende war, kam die Antwort: Das Winken in der Auslaufrunde! Sein linker Arm- durch den Unfall bei der WM in Oschersleben angeschlagen und in Frohburgs vielen Linkskurven stark strapaziert- macht jetzt richtig Ärger. Nun hat er aber etwas Zeit zum auskurieren und die wird auch genutzt, denn für 2016 stehen hoffentlich wieder einige gemeinsame spannende Rennen ins Haus, und die wollen wir ebenso erfolgreich absolvieren wie diese vergangene Saison.
Wir haben nur ein einziges Rennen nicht gewonnen und selbst dieses durch eine grandiose Aufholjagd mit ausreichend Punkten beendet, um schon vorzeitig Meister zu sein. Alle Rennen gingen wir von der F2 Pole- Position aus an, um sie bis auf dieses eine auch so zu beenden und das hat nur funktioniert, weil ein gutes Gespann von einem sehr guten Fahrer gelenkt wurde, der gelernt hat, durch die langjährige Erfahrung seines Beifahrers zu profitieren.
Eine bessere Konstellation gibt es nicht,
das beweist der Pokal, der auf Günthers Wunsch Andy's erstes Möbelstück in seiner neuen Wohnung werden wird.
Text Iris
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